Pok ta Pok
Pok ta Pok war schon in der Kultur der Mayas fest verankert. Nun kommt im Rahmen der Fußball-WM das Ballspiel auch zu uns. In den Museen von Mexiko-Stadt sind Ballspiele alter Hochkulturen dokumentiert, unter dem Begriff „Pelota“, was Ball bedeutet. Schriftliche Belege für die Regeln von Pok ta Pok gibt es nicht. Das rituelle Ballspiel konnte nur anhand der Darstellungen auf Reliefs und Tonplastiken rekonstruiert werden. Und der Name des Spiels ist auch nicht wirklich authentisch. Um es nämlich für Besucher aus Europa besser vermarkten zu können, wurde ihm von einem Archäologen der lautmalerische Namen Pok ta Pok gegeben.
Die Regeln sind schnell erklärt. Zwei Mannschaften stehen sich auf einem Volleyballgroßen Feld im Wettkampf um Punkte gegenüber. Auf dem Spielfeld gibt kein Netz, nicht einmal eine Markierung in der Mitte, die die Spielhälften sichtbar trennt. Neben dem Spielfeld hängt dann auch noch ein großer eiserner Ring, durch welchen der Ball hindurch geschlagen werden muss. Schafft dies eine der beiden Mannschaften, ist das Spiel beendet. Der Ball heutzutage besteht aus Kautschuk und hat in etwa die Größe einer Honigmelone. Die beiden sich rivalisierend gegenüber stehenden Mannschaften tragen jeweils unterschiedliche Kostüme. Auf der einen Seite kämpft die Mannschaft der Sonne gegen die auf der anderen Seite mit Totenschädeln geschminkten aufgestellten Gegenspieler. De Mythologie nach kämpft in diesem Spiel die Sonne gegen den Tod, das Licht gegen die Finsternis. Gekleidet ist der einzelne Spieler in einen bunten Lendenschurz, sein Oberkörper ist bunt bemalt, um seine Knie sind Wildlederstreifen gewickelt und sein Haar trägt Federn. Um den ‚Schlagarm’ trägt der Spieler einen bis zum Ellenbogen reichenden Handschuh, der ebenfalls aus Wildleder gearbeitet ist. Der Ball wurde zur Zeit der Hochkulturen mit Hüften, Oberschenkeln und Ellenbogen über das Spielfeld geschlagen. Wahrscheinlich glaubten die Spieler an einen mythischen Sinn ihres Tuns. Sie hielten durch das Schlagen des Balls Sonne und Mond in Bewegung. Und möglicher Weise wurde die unterlegene Mannschaft der Lebensspendenden Sonne geopfert.
Wurde das Spiel einmal begonnen, fliegt der Ball durch die Luft. Ein Gegenspieler schlägt den Ball mit dem Ellenbogen zurück. Der Bal fliegt nun wieder in die Gegnerische Spielhälfte zurück. Ein paar mal fliegt der Ball so nun hin und her, fällt zu Boden. Jemand hebt ihn auf und das Spiel geht weiter. Für jede Berührung gibt es einen Punkt. Einen Minuspunkt erhält die Mannschaft, wenn der Ball zu Boden geht. Es gibt keinen Schiedsrichter. Um dem Spiel das gewisse Etwas zu geben, wird es mit einem brennenden Ball im Abendrot der Sonne gespielt. Ein Spektakel soll es sein. Und wenn es sich im Kulturprogramm der Fußball-WM in Deutschland als Zuschauermagnet bewährt hat, soll zu einer touristischen Attraktion in Mexiko ausgebaut werden.
Zu sehen ist Pok ta Pok in fünf Städten Deutschlands:
21. bis 23. April in Hamburg; Rathausmarkt
28. bis 30. April in Dresden; Cockerwiese
05. bis 07. Mai in Mainz; Rheinufer
12. bis 14. Mai in Bremen; Bahnhofsplatz
19. bis 21. Mai in Berlin; Platz vor dem Roten Rathaus
Pro Spieltag sind drei Spiele vom Veranstalter eingeplant. Zwei sollen am Nachmittag und eins in den Abendstunden bei Dunkelheit stattfinden. Das Spiel dauert in etwa eine halbe bis dreiviertel Stunde.
Infos zu Pok ta Pok gibt es ab Anfang April auf: poktapok.de oder unter: dfb-kulturstiftung.de
[via]
23. April 2006 um 00:37
Pok ta pok enttäuscht in Hamburg
Genau wie, ich werden heute viele an Mexiko interessierte Hamburger und Hamburg-Touristen maßlos enttäuscht in Ihre Wohnungen, Heimatstädte und Hotels zurück gefahren sein, denn das Motto der heutigen Pok ta pok - Spiele lautete: &#…