think global - think again
Heute um 16 Uhr zufällig im ZDF das Nachrichtenmagazin “heute - in Europa” gesehen und am Ende eine Beitrag über das Think Global norwegisches Elektroauto mitbekommen. Freudig kündigte die Moderatorin an, dass es nunmehr seit einigen Jahren ein von Norwegern entworfenes und produziertes Auto auf dem Markt gibt, welches auch noch in Serie vom Band geht, dass nur durch Strom angetrieben 180 km weit fahren kann und zudem eine Höchstgeschwindigkeit von 110 km/h erreichen kann. Toll dachte ich mir da. So was brauchen wir. Und freute mich auf den Beitrag.
Nach dem Beitrag war ich jedoch etwas, um nicht zu sagen, sehr enttäuscht. Warum? Der Beitrag war mehr als unkritisch und sehr einseitig. Mit keinem Wort wurde nämlich erwähnt, woher das Auto seinen Strom bezieht, um umweltschonend durch die Stadt zu gurken. Es gibt fast überall in Norwegen Stromtankstellen und in Oslo sind diese auch noch kostenlos für die Besitzer eines solchen Autos zu benutzen; also muss es doch eine tolle Sache sein, so ein umweltbewusstes Auto zu fahren. So in etwa der Beitrag. Alles Friede, Freude, Eierkuchen.
Nun würde ich gerne anmerken, liebe ZDF Redaktion, woraus wird denn bitte der Strom für die Elektroautotankstelle hergestellt? Erdöl? Ich glaube schon. Denn allein aus regenerativen Energiequellen ist ein solches Netz für Elektroautos sicherlich nicht zu speisen. Rechnet sich das Fahren mit einem solchen Auto überhaupt. Wie hoch ist der Herstellungsaufwand für den Energieverbrauch auf 100 km für das E-Auto? Ist der Spritfresser von heute wirklich so viel umweltschädigender?
Ich weiß es nicht, doch sollten die öffentlich-rechtlichen, auch wenn ihr Zeitfenster knapp bemessen ist, doch bitte vollständiger und tiefer recherchieren, und Dinge nicht unbedingt unkommentiert lassen.
23. Oktober 2008 um 02:03
Elektrizität aus Wasserkraft… die haben da unheimlich viel von.